GWK – Gesellschaft zur Förderung der Westfälischen Kulturarbeit e. V.

Preisträger∙innen

Die GWK fördert herausragende junge Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus Westfalen-Lippe durch die jährliche Vergabe eines GWK-Förderpreises Literatur.

Jörg Albrecht

2005

Nicht allein das Auge, bewaffnet mit einer Fotokamera, nicht allein das Ohr, bewaffnet mit Walkman und Mikrofon, der ganze Körper und mit ihm die Sprache sind bei Jörg Albrecht im „mobilen Einsatz“. In seinen Texten inszeniert der Autor verbale Wahrnehmungs-, Reflexions- und Erinnerungsfilme, archiviert er seine subjektive Welt und erzählt (seine) Geschichte. Getragen wird der ...

 

Martin Becker

2007

Martin Beckers Stoff ist die Provinz. Als „Heimatpfleger“ und „Professor für technische Heimatkunde“ bezeichnet sich der Autor selbstironisch. Seine Texte bieten keine Abbilder des Alltags, sind auch keine realistischen Fiktionen „eines schönen Lebens“ – so der Titel seines Debutbands und einer Erzählung darin –, wie sie einem Normalbürger und Ortsstabilen wohl einfielen. Martin Becker erkundet ...

 

Stefan Beuse

1999

Künstler *1967 Münster 1987–1994 Texter / Konzeptioner für Werbeagenturen Stefan Beuse arbeitete u.a. als Texter, Fotograf und Journalist Homepage des Künstlers  

 

Hendrik Jackson

2004

Radikal und vielstimmig instrumentiert Hendrik Jackson das Deutsche. In seiner Prosa und in seinen Gedichten kommen diverse Sprachen und (sprachliche) Welt-Bilder verschiedener Jahrhunderte zu neuer, widerständig-gebrochener Sprache. Mit fasziniertem, doch kritischem Blick auf religiöse und zwischenmenschliche Extrem-erfahrungen, auf Utopien sowie auf die Geschichten, welche die Gegenwart erschaffen und unsere Geschichte erst hervorbringen, gestaltet er dichterisch ...

 

Adrian Kasnitz

2011

Sachlich, unpathetisch, wie selbstverständlich, häufig im Parlandoton, mitunter auch mit Humor und Selbstironie verschiebt Adrian Kasnitz in seinen unveröffentlichten Gedichten „Glückliche Niederlagen“ das allseits und eindeutig Bekannte ins Ambivalente und Nichtgeheuere. Eine Art Film aus Sprache läuft in den Texten ab, in dem eine Alltagsszene, die gewöhnlichen Dinge und Handlungen sowohl nah als auch auf ...

 

Ada Charlotte Kilfitt

2022

Ada Charlotte Kilfitt wird für einen Ausschnitt aus dem Manuskript ihres ersten Romans, das Anfangskapitel „Die Kinder“, mit dem GWK-Förderpreis 2022 für Literatur ausgezeichnet. Kunstvoll und klug, dabei in unangestrengt natürlichem Fluss erzählt die erst 23-jährige Autorin von Anna, die an einem Silvesterabend, ihrem neunten Geburtstag, „lichterloh“ brannte, und von den Brieffreundinnen und Brieffreunden, die ...

 

Nicolai Kobus

2004

Nicolai Kobus ist ein Meister der Form, der den freien Vers ebenso perfekt wie die klassischen lyrischen Formen beherrscht. Dabei läuft das Formale niemals leer, sondern die Gestalt seines Gedichts ist widerspenstiges und zugleich konstitutives Moment des Textsinns.  Hellwach für die Gegenwart, treibt er, ironisch und so desillusioniert wie schöpferisch zugleich, mit Motiven und Themen ...

 

Dagmara Kraus

2010

Die Lyrikerin Dagmara Kraus ist polyglotte Philologin, eine so sprachgläubige wie sprachskeptische Liebhaberin des Wortes. Sie kennt seine Magie, welche Musik ist und Rhythmus und Welten erschafft; zugleich weiß sie um's Prekäre allen Mitteilens und Benennens. Was wissen die Wörter über die Welt? So offenkundig wie implizit ist das Problem der Bedeutung und des Weltbezugs ...

 

Susan Kreller

2014

Susan Kreller wird für einen Auszug aus ihrem Romanmanuskript „Pirasol“ ausgezeichnet. Mit stiller Ironie und kritischem Humor, mit behutsam, zuweilen skurril gebrochenem Pathos, dabei lakonisch, ohne alle Softness und Larmoyanz erzählt sie, wie eine 84-jährige Witwe, die ihr Leben lang alles eingesteckt und immer mit sich selbst ausgemacht hat, was wehtat, im Jahr 2011 beginnt ...

 

Mirko Kussin

2009

Künstler *1974 Recklinghausen Ausbildung zum Tischler Studium der Komparatistik und Politikwissenschaft Homepage des Künstlers  Jury Daniela Seel, kookbooks, Berlin/Idstein Dr. Dieter Stolz, freier Lektor, Berlin Dr. Herbert Knorr, Westfälisches Literaturbüro in Unna

 

Georg Leß

2014

Georg Leß wird für noch unveröffentlichte Gedichte ausgezeichnet, u.a. den Zyklus „Wirbel“, eine Serie von Texten die Wirbelsäule, die Konstruktionsachse des menschlichen Körpers, entlang. Der Lyriker schreibt ‚schwierige‘ Gedichte: Sie widersetzen sich dem schnellen, dem vollkommenen Verstehen wohl überhaupt. Manches versteht sich zunächst wie von selbst, anderes aber versteht man gar nicht; dann affiziert letzteres ...

 

Que Du Luu

2010

Anerkennung und Annäherung haben die Erzählungen Que Du Luus zum Thema. Die Erzählerin greift es von den sozialen und psychischen Rändern her auf. Hier konstituieren weder Etikette, noch Ritual oder Status, weder Beruf, Familie noch geistig-seelische Gesundheit eine stabile personale und bürgerliche Identität. Der Toilettenmann und die Putzfrau im Großraumklo für Männer, der "selbstständige Tasseneinsammler" ...

 

Yulia Marfutova

2017

Yulia Marfutova beherrscht die Kunst des Erzählens und ragt als ganz eigene Stimme unter den jungen Romanciers hervor. Ihr erster Roman „Das Röhrchen“ – für einen Auszug aus dem Manuskript wird sie heute ausgezeichnet – entwickelt einen Lesesog, dem man sich kaum entziehen kann. Souverän stellt sich die Schriftstellerin in die Tradition der großen Erzähler ...

 

Arnold Maxwill

2016

Arnold Maxwill schreibt irritierende und spröde, in freirhythmischen Versgruppen zu je drei Zeilen äußerlich fest gefügte Gedichte. Sie prägt eine Haltung der Distanz und Rationalität sowie ein spezifischer, analytisch-objektivierender Blick und ein eigenständiger, bei starkem Einsatz der lautlich-musikalischen Mittel der Sprache doch immer sachlich-nüchterner Ton. Unter dem Obertitel verschränktes Gelände nimmt der Lyriker in der ...

 

Sandra Niermeyer

2002

Künstlerin *1972 Melle 2000–2002 Seminar „Kreatives Schreiben“ bei  Dr. Klaus Modick Universität Bielefeld poetenladen.de  

 

Thorsten Palzhoff

2006

Im Zentrum der Erzählungen Thorsten Palzhoffs stehen Sehnsüchtige, die „der Welt abhanden gekommen“ sind. Stellt dieses, von Palzhoff mehrfach zitierte, Gedicht Rückerts die Wirklichkeit der Transgression in eine ästhetisch bestimmte, heile Innerlichkeit dar, so ist der Wunsch nach Überschreitung der Alltagswelt bei Palzhoff Voraussetzung des realen Verschwindens seiner Protagonisten, das Totschlag, Mord, Suizid bedeuten kann. ...

 

Henrik Pohl

2018

„weitab“ ist der Auszug aus dem Manuskript seines Debütromans überschrieben, für den Henrik Pohl ausgezeichnet wird. Sein Thema: Selbstverständigung und Revolte eines Adoleszenten, des Ich-Erzählers, und die Funktion des Schreibens in diesem Prozess. Situiert ist die Erzählung in der Sphäre von Seefahrt und Nautik, im Umfeld und Denkraum von Fluss, Meer und Quelle und Hafen. ...

 

Lars Reyer

2013

Lars Reyer wird für seinen Text „Falsche Kathedralen“ ausgezeichnet, eine Art „polyfoner Fuge“. Sie besteht aus zehn wie Einzelgedichte voneinander abgesetzten, doch fest miteinander verfugten und vernetzten zehnzeiligen Strophen in freien Versen und einem sehr viel umfangreicheren Endnotenapparat, der sechzehn Prosaminiaturen umfasst. Der Apparat ist integraler Bestandteil des einen Gesamttexts und kommt als erzählend-erläuternde Stimme ...

 

Hendrik Rost

2003

In den Gedichten Hendrik Rosts durchdringen sich kunstvoll Erzählend-Szenisches, Bild und Reflexion. Ihr Verhältnis ist gleichberechtigt, ausgewogen und stimmig, wobei die Bilder und Szenen nicht bloß Singuläres bezeichnen, sondern symbolisch bzw. metaphorisch aufgeladen sind. Sie kommen aus einer sensibel gespannten Wahrnehmung, die das unspektakuläre Besondere, den ereignishaften Zwischenfall im Alltag entdeckt und in eine universale ...

 

Lisa Roy

2021

Lisa Roy wird für einen Auszug aus ihrem Romanmanuskript mit dem Arbeitstitel „Brennpunkt“ ausgezeichnet. In rücksichtsloser, politisch unkorrekter, jedoch umso prägnanterer Sprache, in unverblümt-starken und eigenwilligen Bildern, die von der intimen Kenntnis des Milieus, in dem ihr Roman spielt, zeugen, erzählt sie die Geschichte ihrer Protagonistin Arielle. Kompromisslos und mutig ist „Brennpunkt“ als Ich-Erzählung der ...

 

Jonas Rump

2023

Jonas Rump ragt als Erzähler durch die Originalität und Frische seines Blicks auf die Lebenswelt und die Besonderheit seines Stils hervor, der Tragisches leicht, komisch und charmant, erzählt, im Leichten jedoch Schwere, Tiefe und Ernst der Existenz, verbirgt und zugleich erfahrbar macht. Der 1990 geborene und in der münsterländischen Kleinstadt Nottuln aufgewachsene Autor schöpft aus ...

 

Sabine Scho

2000

Künstlerin *1970 Ochtrup Studium der Germanistik und Philosophie in Münster 2006–2014 Aufenthalt in São Paulo 2017 Ausstellung Syltfoundation, Rantum 2018–2019 Gastprofessur am Deutschen Literaturinstitut Leipzig 2019 Ausstellung open studios, Rom, Villa Massimo 2019–2020 Stipendium der Deutschen Akademie Villa Massimo Rom 2020 Ausstellung Villa Massimo - si avvicina, Rom Homepage der Künstlerin    

 

Jan Skudlarek

2008

*1986 Hamm 2004 Studium der Hispanistik und Philosophie in Münster und Madrid Wikipedia.org Jury Daniela Seel, kookbooks, Berlin/Idstein Cornelia Jentzsch, Literaturkritikerin, Berlin Frank Schorneck, Macondo, Bochum Thorsten Palzhoff, Schriftsteller, GWK-Förderpreis 2006, Berlin

 

Anke Velmeke

2001

Künstlerin *1963 Olsberg Studium der Romanistik, Germanistik und Angewandten Sprachwissenschaft in Mainz, Germersheim und Mons, Belgien Homepage der Künstlerin  

 

Kevin Vennemann

2006

In mythischer, ganz und gar bedrängender Gegenwärtigkeit stellt Kevin Vennemann in seinem Romanerstling „Nahe Jedenew“ das fiktive Geschehen um die Ermordung einer jüdischen Tierarztfamilie durch ihre katholischen Nachbarn kurz nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Polen im Zweiten Weltkrieg dar. Erzählt wird konsequent subjektiv, aus der Perspektive der Todesangst, eines naiv gebrochenen Entsetzens. Die ...

 

Sonja vom Brocke

2015

Sonja vom Brocke zeichnet sich durch einen schöpferischen Sprachgebrauch aus, der Abstraktion und Abbild, Assoziation und Konstruktion, hohen Ton und Alltagswendung sowie Logisches mit Verstandeswidrigem originär, kühn, suggestiv und evokativ kombiniert. In faszinierender Fülle erfindet und findet die Dichterin genuine Sprachbilder, die nicht die bekannte Welt repräsentieren, sondern eine originär vom Brockesche Welt-aus-Sprache kreieren. Die ...

 

Charlotte Warsen

2016

Charlotte Warsens Seufzergruppen. Auszüge aus einem Klagegesang, mit denen sie sich um den GWK-Förderpreis beworben hat, sind anarchisch-assoziative und gewitzt-gelehrte, aggressiv-melancholische und musikalische Texte, offene Sprachkunstspiele, in ihrer Art einzig. Multimedial wollen sie rezipiert werden: still gelesen, auf dem Papier gesehen, im Raum gesprochen oder gesungen und gehört. Kein einfach-realistisches, dokumentarisches Abbild der Welt, sind ...

 

Christoph Wenzel

2012

„Es war gewesen:“ Diese Worte, die den Gedichtzyklus „das schwarzbuch die farbfotos“ eröffnen, könnten, im Plusquamperfekt der Vorvergangenheit, oder modifiziert, im Präteritum der einfachen Vergangenheit über allen Gedichten von Christoph Wenzels Band „weg vom fenster“ stehen. Mit dessen Manuskript, in dem der genannte Zyklus übers Ruhrgebiet als Kohlerevier eine zentrale Rolle spielt, hatte sich der ...

 

Mirjam Wittig

2019

Den GWK-Förderpreis Literatur 2019 erhält Mirjam Wittig für einen Auszug aus ihrem Romanmanuskript „Wie ein Reflex“. In ihrem Romanerstling spielt die Autorin ein politisch so heikles wie gesellschaftlich brandaktuelles Szenario durch: den Versuch der jungen, weltoffenen Restauratorin Noa, ihre Xenophobie, die ihr selbst zuwider ist, die sich aber trotzdem zur Angst vor städtischen Menschenmassen, vor ...

 

Jonas Rump

2023

Jonas Rump ragt als Erzähler durch die Originalität und Frische seines Blicks auf die Lebenswelt und die Besonderheit seines Stils hervor, der Tragisches leicht, komisch und charmant, erzählt, im Leichten jedoch Schwere, Tiefe und Ernst der Existenz, verbirgt und zugleich erfahrbar macht. Der 1990 geborene und in der münsterländischen Kleinstadt Nottuln aufgewachsene Autor schöpft aus ...

 

Ada Charlotte Kilfitt

2022

Ada Charlotte Kilfitt wird für einen Ausschnitt aus dem Manuskript ihres ersten Romans, das Anfangskapitel „Die Kinder“, mit dem GWK-Förderpreis 2022 für Literatur ausgezeichnet. Kunstvoll und klug, dabei in unangestrengt natürlichem Fluss erzählt die erst 23-jährige Autorin von Anna, die an einem Silvesterabend, ihrem neunten Geburtstag, „lichterloh“ brannte, und von den Brieffreundinnen und Brieffreunden, die ...

 

Lisa Roy

2021

Lisa Roy wird für einen Auszug aus ihrem Romanmanuskript mit dem Arbeitstitel „Brennpunkt“ ausgezeichnet. In rücksichtsloser, politisch unkorrekter, jedoch umso prägnanterer Sprache, in unverblümt-starken und eigenwilligen Bildern, die von der intimen Kenntnis des Milieus, in dem ihr Roman spielt, zeugen, erzählt sie die Geschichte ihrer Protagonistin Arielle. Kompromisslos und mutig ist „Brennpunkt“ als Ich-Erzählung der ...

 

Mirjam Wittig

2019

Den GWK-Förderpreis Literatur 2019 erhält Mirjam Wittig für einen Auszug aus ihrem Romanmanuskript „Wie ein Reflex“. In ihrem Romanerstling spielt die Autorin ein politisch so heikles wie gesellschaftlich brandaktuelles Szenario durch: den Versuch der jungen, weltoffenen Restauratorin Noa, ihre Xenophobie, die ihr selbst zuwider ist, die sich aber trotzdem zur Angst vor städtischen Menschenmassen, vor ...

 

Henrik Pohl

2018

„weitab“ ist der Auszug aus dem Manuskript seines Debütromans überschrieben, für den Henrik Pohl ausgezeichnet wird. Sein Thema: Selbstverständigung und Revolte eines Adoleszenten, des Ich-Erzählers, und die Funktion des Schreibens in diesem Prozess. Situiert ist die Erzählung in der Sphäre von Seefahrt und Nautik, im Umfeld und Denkraum von Fluss, Meer und Quelle und Hafen. ...

 

Yulia Marfutova

2017

Yulia Marfutova beherrscht die Kunst des Erzählens und ragt als ganz eigene Stimme unter den jungen Romanciers hervor. Ihr erster Roman „Das Röhrchen“ – für einen Auszug aus dem Manuskript wird sie heute ausgezeichnet – entwickelt einen Lesesog, dem man sich kaum entziehen kann. Souverän stellt sich die Schriftstellerin in die Tradition der großen Erzähler ...

 

Arnold Maxwill

2016

Arnold Maxwill schreibt irritierende und spröde, in freirhythmischen Versgruppen zu je drei Zeilen äußerlich fest gefügte Gedichte. Sie prägt eine Haltung der Distanz und Rationalität sowie ein spezifischer, analytisch-objektivierender Blick und ein eigenständiger, bei starkem Einsatz der lautlich-musikalischen Mittel der Sprache doch immer sachlich-nüchterner Ton. Unter dem Obertitel verschränktes Gelände nimmt der Lyriker in der ...

 

Charlotte Warsen

2016

Charlotte Warsens Seufzergruppen. Auszüge aus einem Klagegesang, mit denen sie sich um den GWK-Förderpreis beworben hat, sind anarchisch-assoziative und gewitzt-gelehrte, aggressiv-melancholische und musikalische Texte, offene Sprachkunstspiele, in ihrer Art einzig. Multimedial wollen sie rezipiert werden: still gelesen, auf dem Papier gesehen, im Raum gesprochen oder gesungen und gehört. Kein einfach-realistisches, dokumentarisches Abbild der Welt, sind ...

 

Sonja vom Brocke

2015

Sonja vom Brocke zeichnet sich durch einen schöpferischen Sprachgebrauch aus, der Abstraktion und Abbild, Assoziation und Konstruktion, hohen Ton und Alltagswendung sowie Logisches mit Verstandeswidrigem originär, kühn, suggestiv und evokativ kombiniert. In faszinierender Fülle erfindet und findet die Dichterin genuine Sprachbilder, die nicht die bekannte Welt repräsentieren, sondern eine originär vom Brockesche Welt-aus-Sprache kreieren. Die ...

 

Susan Kreller

2014

Susan Kreller wird für einen Auszug aus ihrem Romanmanuskript „Pirasol“ ausgezeichnet. Mit stiller Ironie und kritischem Humor, mit behutsam, zuweilen skurril gebrochenem Pathos, dabei lakonisch, ohne alle Softness und Larmoyanz erzählt sie, wie eine 84-jährige Witwe, die ihr Leben lang alles eingesteckt und immer mit sich selbst ausgemacht hat, was wehtat, im Jahr 2011 beginnt ...

 

Georg Leß

2014

Georg Leß wird für noch unveröffentlichte Gedichte ausgezeichnet, u.a. den Zyklus „Wirbel“, eine Serie von Texten die Wirbelsäule, die Konstruktionsachse des menschlichen Körpers, entlang. Der Lyriker schreibt ‚schwierige‘ Gedichte: Sie widersetzen sich dem schnellen, dem vollkommenen Verstehen wohl überhaupt. Manches versteht sich zunächst wie von selbst, anderes aber versteht man gar nicht; dann affiziert letzteres ...

 

Lars Reyer

2013

Lars Reyer wird für seinen Text „Falsche Kathedralen“ ausgezeichnet, eine Art „polyfoner Fuge“. Sie besteht aus zehn wie Einzelgedichte voneinander abgesetzten, doch fest miteinander verfugten und vernetzten zehnzeiligen Strophen in freien Versen und einem sehr viel umfangreicheren Endnotenapparat, der sechzehn Prosaminiaturen umfasst. Der Apparat ist integraler Bestandteil des einen Gesamttexts und kommt als erzählend-erläuternde Stimme ...

 

Christoph Wenzel

2012

„Es war gewesen:“ Diese Worte, die den Gedichtzyklus „das schwarzbuch die farbfotos“ eröffnen, könnten, im Plusquamperfekt der Vorvergangenheit, oder modifiziert, im Präteritum der einfachen Vergangenheit über allen Gedichten von Christoph Wenzels Band „weg vom fenster“ stehen. Mit dessen Manuskript, in dem der genannte Zyklus übers Ruhrgebiet als Kohlerevier eine zentrale Rolle spielt, hatte sich der ...

 

Adrian Kasnitz

2011

Sachlich, unpathetisch, wie selbstverständlich, häufig im Parlandoton, mitunter auch mit Humor und Selbstironie verschiebt Adrian Kasnitz in seinen unveröffentlichten Gedichten „Glückliche Niederlagen“ das allseits und eindeutig Bekannte ins Ambivalente und Nichtgeheuere. Eine Art Film aus Sprache läuft in den Texten ab, in dem eine Alltagsszene, die gewöhnlichen Dinge und Handlungen sowohl nah als auch auf ...

 

Dagmara Kraus

2010

Die Lyrikerin Dagmara Kraus ist polyglotte Philologin, eine so sprachgläubige wie sprachskeptische Liebhaberin des Wortes. Sie kennt seine Magie, welche Musik ist und Rhythmus und Welten erschafft; zugleich weiß sie um's Prekäre allen Mitteilens und Benennens. Was wissen die Wörter über die Welt? So offenkundig wie implizit ist das Problem der Bedeutung und des Weltbezugs ...

 

Que Du Luu

2010

Anerkennung und Annäherung haben die Erzählungen Que Du Luus zum Thema. Die Erzählerin greift es von den sozialen und psychischen Rändern her auf. Hier konstituieren weder Etikette, noch Ritual oder Status, weder Beruf, Familie noch geistig-seelische Gesundheit eine stabile personale und bürgerliche Identität. Der Toilettenmann und die Putzfrau im Großraumklo für Männer, der "selbstständige Tasseneinsammler" ...

 

Mirko Kussin

2009

Künstler *1974 Recklinghausen Ausbildung zum Tischler Studium der Komparatistik und Politikwissenschaft Homepage des Künstlers  Jury Daniela Seel, kookbooks, Berlin/Idstein Dr. Dieter Stolz, freier Lektor, Berlin Dr. Herbert Knorr, Westfälisches Literaturbüro in Unna

 

Jan Skudlarek

2008

*1986 Hamm 2004 Studium der Hispanistik und Philosophie in Münster und Madrid Wikipedia.org Jury Daniela Seel, kookbooks, Berlin/Idstein Cornelia Jentzsch, Literaturkritikerin, Berlin Frank Schorneck, Macondo, Bochum Thorsten Palzhoff, Schriftsteller, GWK-Förderpreis 2006, Berlin

 

Martin Becker

2007

Martin Beckers Stoff ist die Provinz. Als „Heimatpfleger“ und „Professor für technische Heimatkunde“ bezeichnet sich der Autor selbstironisch. Seine Texte bieten keine Abbilder des Alltags, sind auch keine realistischen Fiktionen „eines schönen Lebens“ – so der Titel seines Debutbands und einer Erzählung darin –, wie sie einem Normalbürger und Ortsstabilen wohl einfielen. Martin Becker erkundet ...

 

Thorsten Palzhoff

2006

Im Zentrum der Erzählungen Thorsten Palzhoffs stehen Sehnsüchtige, die „der Welt abhanden gekommen“ sind. Stellt dieses, von Palzhoff mehrfach zitierte, Gedicht Rückerts die Wirklichkeit der Transgression in eine ästhetisch bestimmte, heile Innerlichkeit dar, so ist der Wunsch nach Überschreitung der Alltagswelt bei Palzhoff Voraussetzung des realen Verschwindens seiner Protagonisten, das Totschlag, Mord, Suizid bedeuten kann. ...

 

Kevin Vennemann

2006

In mythischer, ganz und gar bedrängender Gegenwärtigkeit stellt Kevin Vennemann in seinem Romanerstling „Nahe Jedenew“ das fiktive Geschehen um die Ermordung einer jüdischen Tierarztfamilie durch ihre katholischen Nachbarn kurz nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Polen im Zweiten Weltkrieg dar. Erzählt wird konsequent subjektiv, aus der Perspektive der Todesangst, eines naiv gebrochenen Entsetzens. Die ...

 

Jörg Albrecht

2005

Nicht allein das Auge, bewaffnet mit einer Fotokamera, nicht allein das Ohr, bewaffnet mit Walkman und Mikrofon, der ganze Körper und mit ihm die Sprache sind bei Jörg Albrecht im „mobilen Einsatz“. In seinen Texten inszeniert der Autor verbale Wahrnehmungs-, Reflexions- und Erinnerungsfilme, archiviert er seine subjektive Welt und erzählt (seine) Geschichte. Getragen wird der ...

 

Hendrik Jackson

2004

Radikal und vielstimmig instrumentiert Hendrik Jackson das Deutsche. In seiner Prosa und in seinen Gedichten kommen diverse Sprachen und (sprachliche) Welt-Bilder verschiedener Jahrhunderte zu neuer, widerständig-gebrochener Sprache. Mit fasziniertem, doch kritischem Blick auf religiöse und zwischenmenschliche Extrem-erfahrungen, auf Utopien sowie auf die Geschichten, welche die Gegenwart erschaffen und unsere Geschichte erst hervorbringen, gestaltet er dichterisch ...

 

Nicolai Kobus

2004

Nicolai Kobus ist ein Meister der Form, der den freien Vers ebenso perfekt wie die klassischen lyrischen Formen beherrscht. Dabei läuft das Formale niemals leer, sondern die Gestalt seines Gedichts ist widerspenstiges und zugleich konstitutives Moment des Textsinns.  Hellwach für die Gegenwart, treibt er, ironisch und so desillusioniert wie schöpferisch zugleich, mit Motiven und Themen ...

 

Hendrik Rost

2003

In den Gedichten Hendrik Rosts durchdringen sich kunstvoll Erzählend-Szenisches, Bild und Reflexion. Ihr Verhältnis ist gleichberechtigt, ausgewogen und stimmig, wobei die Bilder und Szenen nicht bloß Singuläres bezeichnen, sondern symbolisch bzw. metaphorisch aufgeladen sind. Sie kommen aus einer sensibel gespannten Wahrnehmung, die das unspektakuläre Besondere, den ereignishaften Zwischenfall im Alltag entdeckt und in eine universale ...

 

Sandra Niermeyer

2002

Künstlerin *1972 Melle 2000–2002 Seminar „Kreatives Schreiben“ bei  Dr. Klaus Modick Universität Bielefeld poetenladen.de  

 

Anke Velmeke

2001

Künstlerin *1963 Olsberg Studium der Romanistik, Germanistik und Angewandten Sprachwissenschaft in Mainz, Germersheim und Mons, Belgien Homepage der Künstlerin  

 

Sabine Scho

2000

Künstlerin *1970 Ochtrup Studium der Germanistik und Philosophie in Münster 2006–2014 Aufenthalt in São Paulo 2017 Ausstellung Syltfoundation, Rantum 2018–2019 Gastprofessur am Deutschen Literaturinstitut Leipzig 2019 Ausstellung open studios, Rom, Villa Massimo 2019–2020 Stipendium der Deutschen Akademie Villa Massimo Rom 2020 Ausstellung Villa Massimo - si avvicina, Rom Homepage der Künstlerin    

 

Stefan Beuse

1999

Künstler *1967 Münster 1987–1994 Texter / Konzeptioner für Werbeagenturen Stefan Beuse arbeitete u.a. als Texter, Fotograf und Journalist Homepage des Künstlers