GWK Förderpreise 2019 in Witten verliehen

Preisträger David Rauer und Mirjam Wittig

Der bildende Künstler David Rauer und die Schriftstellerin Mirjam Wittig nahmen die GWK-Förderpreise 2019 für Kunst und Literatur am 11.10.2019 im Märkischen Museum Witten entgegen. Mit ihren jährlichen Förderpreisen unterstützt die GWK junge Künstler und Künstlerinnen aus Westfalen-Lippe, die überdurchschnittliche Leistungen erbracht haben und Herausragendes auch in Zukunft erwarten lassen. Erstmals in der 25-jährigen Geschichte der GWK-Förderpreise wurden die zwei ausgelobten Musikpreise 2019 nicht vergeben, da kein Bewerber den hohen Anforderungen durchgängig entsprach.

Mirjam Wittig, 1996 in Rheine geboren, erhält den Förderpreis für einen Auszug aus ihrem Romanmanuskript „Wie ein Reflex“. In ihrem Erstling setzt sie sich mit Xenophobie und einer gesellschaftlichen Komplexität, die überfordert, sowie mit dem Versuch, den Problemen der Stadt im vermeintlich einfachen Leben auf dem Lande zu entfliehen, auseinander. – Mirjam Wittigs Förderpreis ist mit 5.000 € und der Aufnahme in das langfristige Förderprogramm der GWK dotiert. Nach ihrem Bachelorabschluss in Philosophie und Kulturreflexion an der Universität Witten/Herdecke 2018 studiert Wittig heute Literarisches Schreiben und Lektorieren in Hildesheim. Mitglieder der Literatur-Jury waren Iris Hennig (Literaturbüro Ostwestfalen in Detmold), Dr. Jürgen Gunia (Germanistisches Institut der Universität Münster) und Dr. Katrin Lange (Literaturhaus München).

David Rauer erhält den GWK-Kunstpreis 2019 für seine bildhauerischen, performativ-installativen, oftmals partizipatorischen Arbeiten. Er macht farbintensiv-vielfarbige, zumeist offen-informelle keramische Klein- und Großplastiken. Seine raumgreifenden Installationen bestehen aus „armen“, bricolageartig zusammenfügten Materialien des Alltags und integrierten Keramiken; häufig werden sie in Performances überführt. Der Künstler interessiert sich für das Moment des Sprungs oder Bruchs, der Unvollkommenheit und des Zufalls, in dem eine Ganzheit sich öffnet, veränderbar ist und lebendig wird. – 1986 in Ostercappeln geboren, studierte Rauer nach seiner Ausbildung zum Keramiker an der AKI im niederländischen Enschede, später machte er den Akademiebrief und den Meisterschüler bei Prof. Ayşe Erkmen an der Kunstakademie Münster. Sein Preis ist mit 4.000 Euro, einer Preisträgerausstellung im Märkischen Museum Witten, einem Katalog und der Aufnahme ins GWK-Förderprogramm dotiert. Mitglieder der Kunst-Jury waren Georg Elben (Skulpturenmuseum Glaskasten Marl), Clemens Botho Goldbach (GWK-Preisträger 2013), Ralf Hartweg (DZ BANK Kunstsammlung Düsseldorf), Sergey Harutoonian (Kunstverein Hannover), Christoph Kohl (Märkisches Museum Witten), Merle Radtke (Kunsthalle Münster) und Dr. Birgit Schulte (Osthaus Museum Hagen).

Die Preisträgerausstellung „Komplexreflex – dem Flötmoment auf der Schliche“ ist noch bis zum 26. Januar 2020 im Märkischen Museum Witten zu sehen (Husemannstr. 12).