Arielle ist keine Protagonistin, die man sympathisch findet. Aber man liebt sie, irgendwie. Und man vergisst sie nicht. Nach Jahren kehrt die arrivierte Social Media-Managerin in den Essener Norden zurück, weil es ihrer Großmutter schlecht geht. Was als Kurzbesuch gedacht war, wird zur Suche nach der toten Mutter und dem eigenen Ich. Lisa Roys Debutroman „Keine gute Geschichte“ (Rowohlt, 2023) erzählt Arielles Trip in ihre eigene Vergangenheit, die sie versehrt hat und verfolgt. Ein Kindheitstrauma hat sie seelisch krank und einsam gemacht. Endet die ungute Geschichte gut, mit einer Befreiung? „Vielleicht bin ich wirklich nicht allein, Mama.“
In rücksichtsloser, politisch unkorrekter, jedoch umso prägnanterer Sprache, in unverblümt starken und eigenwilligen Bildern, die von der intimen Kenntnis des Milieus zeugen, in dem ihr Roman spielt, erzählt Lisa Roy die Geschichte von Arielle. Dabei schreibt sie gegen den Mythos von einer klassenlosen Gesellschaft an und schenkt der deutschsprachigen Literatur eine Heldin, deren Schlagfertigkeit, Frechheit und böser Witz unvergesslich bleiben. Michael Gees, klassischer Pianist, renommierter Liedbegleiter und Gründer des Consol Theaters, begleitet Arielles Weg und verstärkt die emotionale Dimension des Romans in Improvisationen am Klavier: ein congeniales Wechselspiel zwischen dem Pianisten und der Autorin, spontan, eigenwillig und unwiederholbar, mit Momenten, die unter die Haut gehen.

Künstler:innen

Lisa Roy (*1990 in Leipzig) veröffentlicht Kurzgeschichten in Zeitschriften und Anthologien. 2023 erschien ihr erster Roman „Keine gute Geschichte“ im Rowohlt Verlag. Für einen Auszug aus dem Romanmanuskript wurde sie mit dem GWK-Förderpreis 2021 ausgezeichnet. Ihre Website

Michael Gees studierte in Salzburg, Wien, Detmold und Hannover und arbeitet seit 1980 als freischaffender Komponist und Pianist. Mit Leidenschaft widmet er sich der Improvisation, die stets einen Bestandteil seiner Klavierabende ausmacht. Seit September 2001 verwirklicht er, mit dem von ihm gegründeten forum kunstvereint im Consol Theater, sein Hauptanliegen: Künstlerische Zukunftsgestaltung.

Programm: Keine gute Geschichte

Lisa Roy liest aus ihrem vielbesprochenen Debutroman „Keine gute Geschichte“ und Michael Gees improvisiert dazu am Klavier.

Zeit und Ort

Donnerstag, 31. Januar, 20 Uhr
Consol Theater | Bismarckstraße 240 | 45889 Gelsenkirchen

Karten

Einzelkarte: 12 €, erm. 8 € für Personen bis 25 Jahre und GWK-Mitglieder

Online: http://www.consoltheater.de/service
Physisch: Theaterkasse (DI–DO 15–17 Uhr)
Tickethotline: 0209 9882282
E-Mail: kontakt@consoltheater.de
Restkarten: an der Abendkasse.

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