Chapeau Classique

Dmytro Omelchak
03.03.2024

Sanglichkeit, Innerlichkeit, Expressivität, ein voller Ton: Dmytro Omelchak zieht durch kraftvoll-stille Präsenz in Bann. Mit Highlights des Gitarrenrepertoires stellt der Ukrainer große Komponisten Brasiliens und Argentiniens vor, die ihren je eigenen Stil aus der europäisch-nordamerikanischen Tradition und der Volksmusik des lateinamerikanischen Subkontinents entwickelten.
Der Tango Nuevo Piazzollas ist dafür das bekannteste Beispiel und die „Vier Jahreszeiten der Hafenstadt“ – porteños nennen sich die Einwohner von Buenos Aires – eins seiner populärsten Werke: melodiös, melancholisch, heiter, voller Kontraste. Der Revolutionär des Tango, den man mit seinem Neuen Tango weltweit feierte, wurde in Argentinien anfänglich angefeindet, weil er den Tango durch Dissonanzen und Chromatik, Einflüsse aus Klassik und Jazz verhunzt habe. Sein Landsmann Ginastera verschmilzt in seiner fulminanten Hommage an die Gitarre westliche Avantgarde mit Folklore, wie etwa Spieltechniken der kreolischen Gitarre, Latino-Tanzrhythmen, Ketschua-Melodien. Das furiose Finale verdankt sich den kühnen Rhythmen der Pampa: Gewalt liegt in der Luft. Die „Amerikanische Serie“ Héctor Ayalas ist von der Tonada seiner argentinischen Heimat, vom brasilianischen Choro, dem ostbolivianischen Takirari-Tanz oder der Guarania aus Paraguay inspiriert. Guarani sprechen 90% der Paraguayer:innen heute. So hat die indianische Sprache ihre autochthonen Sprecherinnen und Sprecher überlebt –. Brasilianische Volksmusiken und -tänze greift Heitor Villa-Lobos’ in seinen fünf Miniaturen auf, etwa in einer traurigen Hommage an die indigenen Völker oder in einem bunten Bild des Citylebens in Rio de Janeiro. Doch auch seine große Leidenschaft scheint durch: Johann Sebastian Bach.

Musiker

Dmytro Omelchak (Gitarre) aus Shchastya in der Oblast Luhansk/Ukraine lebt heute in Süddeutschland. 2016 bekam er den GWK-Förderpreis. Zunächst studierte er in Luhansk und Charkiw, dann in Münster bei Reinbert Evers und bei Tomasz Zawierucha in Essen.

Programm: America Latina

Héctor Ayala (1914-1990): Serie Americana
Astor Piazzolla (1921-1992): Cuatro Estaciones Porteñas
Heitor Villa-Lobos (1887-1959): 5 Préludes
Alberto Ginastera (1916-1983): Sonate für Gitarre

Zeit und Ort

Sonntag, 03.03.2024, 18:00 Uhr
Erbdrostenhof| Salzstraße 38  | 48143 Münster

Karten

Einzelkarte 27 €, erm. 20 € (inkl. Gebühren) für GWK-Mitglieder, Schwerbehinderte (50%) mit Ausweis
10 € für Schüler:innen, Studierende mit Ausweis

Abo 6 Konzerte 135 €, erm. 100 €  (inkl. Gebühren)| Keine Sonderabos für Schüler:innen, Studierende

Kartenshops
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Picassoplatz 3
48143 Münster

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Karten online
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