Chapeau Classique

Simone Drescher, Jānīs Liēpiņš & Sinfonietta Riga
20.10.2023

Frieden. Menschlichkeit. Friedensmusiken. Erfahrungen von Liebe und Gewalt, Streit und Versöhnung, Krieg und Gespräch, Freude, Ekstase, Spiritualität und Transzendenz, Mitgefühl und Erbarmen.

Intensiv und ergreifend lassen die charismatische, mehrfach ausgezeichnete Cellistin Simone Drescher und eins der besten Kammerorchester Europas, die Sinfonietta Riga, unter Jānīs Liēpiņš in einem vielstimmigen Programm erleben, was es heißt, ein Mensch zu sein.

„Es gibt etwas von dunkler Erde in diesem Stück. Erde und Finnland“, bemerkte Sibelius zu seiner Suite „Rakastava/Der Liebende“, der das finnische Nationalepos „Kalevala“ zugrunde liegt. Melancholische Sehnsucht des Liebenden nach der Geliebten, die Verwandlung seines Blicks auf die Welt, die in silbrigem Glanz erscheint. Der Abschied des Paares voneinander, Eros und Tränen. Klangmystisch, von rauher Schönheit und Ausdruckskraft das Capriccio Mansurians, des renommiertesten armenischen Komponisten, der die Musik seiner Heimat und die westliche klassische Tradition verschmilzt. Das Leid des Völkermords an den Armeniern (1915/16) und die Rebellion gegen den künstlerischen Populismus des Sowjetregimes schwingen mit. Kilar, als Filmkomponist weltweit bekannt, evoziert in „Orawa“ (1986) die Tatra-Region und den Fluss gleichen Namens an der polnisch-slowakischen Grenze. Brodelnde Strudel, sanfte Wellen, Gebirgsweiden. Archaische Rhythmen, Minimalismus, Volksmusik der Tatra inspiriert den wilden Tanz der Schäfer. Eine Musiksprache, die universell ist und tiefreligiös. Auch eine Suche nach der Gemeinschaft der Menschen? Gläubige wie Kilar auch J. S. Bach und Vasks. Sehnsucht nach Frieden, elegisch und innig, findet in der Aria aus Bachs Pastorale BWV 590 Ausdruck wie auch in Pēteris Vasks hochexpressivem „Klātbutne“, in dem der Kreislauf, die Konflikte und Hoffnungen eines Lebens Musik werden.

Musiker:innen

Simone Drescher, die im In- und Ausland konzertiert und mehrfach ausgezeichnet wurde, u.a. mit dem GWK-Förderpreis 2012, nahm 2022 in Riga für GWK RECORDS ihr Debut-Album „Humanity“ mit der Sinfonietta Riga und Jānīs Liēpiņš auf. Bachs „Erbarm dich mein“ von diesem Album wurde auf Spotify bisher 2 Millionen mal aufgerufen.
Homepage von Simone Drescher
Simone Dreschers Album HUMANITY

Jānis Liepiņš ist seit 2019 1. Kapellmeister am Nationaltheater Mannheim, seit 2014 dirigiert er regelmäßig an der Lettischen Nationaloper und dem Nationalballett. Als Gastdirigent ist er mit dem Russischen Nationalen Symphonieorchester sowie mit den großen Orchestern Lettlands aufgetreten und hat mit führenden Solist:innen gearbeitet.
Homepage von Jānis Liepiņš

Die Sinfonietta Riga (Gründer und Leiter: Normunds Šnē) ist ein wichtiger Faktor im Konzertleben des Baltikums und auf Festivals im Ausland sowie in internationalen Konzerthallen zu Gast. Sie arbeitetet mit berühmten Solist:innen zusammen, hat zahlreiche Alben aufgenommen und erhielt für die Einspielung von Arvo Pärts „Adam’s Lament“ (EMI) den Grammy Award.
Homepage Sinfonietta Riga

Programm: Humanity

Jean Sibelius (1865–1957): Rakastava
Tigran Mansurian (*1939): Capriccio für Cello solo
Wojciech Kilar (1932–2013): Orawa
Johann Sebastian Bach (1685–1750): Aria, bearb. für Cello und Streicher
Pēteris Vasks (*1946): 2. Cellokonzert „ – Gegenwärtigkeit“

Zeit und Ort

Freitag, 20.10.2023, 20:00 Uhr
Ev. Apostelkirche | Neubrückenstraße 5 | 48143 Münster

Karten

Einzelkarte 27 €, erm. 20 € (inkl. Gebühren) für GWK-Mitglieder, Schwerbehinderte (50%) mit Ausweis
10 € für Schüler:innen, Studierende mit Ausweis

Abo 6 Konzerte 135 €, erm. 100 €  (inkl. Gebühren)| Keine Sonderabos für Schüler:innen, Studierende

Kartenshops
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Picassoplatz 3
48143 Münster

Karten gibt es zudem bundesweit in allen ADticket-Vorverkaufsstellen

Karten online
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Kartentelefon
T: 0761 888499 99
06:00 bis 22:00 Uhr

Warteliste
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T: 0251 591-3041
karina.leckelt@lwl.org

Das Projekt wird von der LWL-Kulturstiftung gefördert im Kontext der Veranstaltungsreihe „375 Jahre Westfälischer Frieden“, mit der sich der Landschaftsverband Westfalen-Lippe am Jubiläumsjahr beteiligt.

 

Mit freundlicher Unterstützung der Ev. Apostel-Kirchengemeinde