Beat Club Bliss 1.10.2021

Gina Keiko Friesicke: Aurora
01.10.2021

Bach forever und keine Frage des Alters: „Mit Bachs Musik kann ich mich am besten identifizieren, da mich die Tiefe der Emotionen und ihre expressive Kraft immer wieder und immer mehr berühren“, kommentiert Gina Keiko Friesicke ihr BLISS-Programm.

Die junge Geigerin hat es um drei ergreifende langsame Sätze Bachs gebaut. Zu Beginn der Sarabande erklingt die Akkordfolge, die Bachs 2. Partita insgesamt zugrunde liegt, am klarsten. Es sind schmerzvolle Akkorde, die sich in Läufe auflösen: spannungsreich, tiefgründig. Scheinbar einfach und idyllisch, doch sanft grundiert von Dunkel, die Aria aus dem C-Dur-Andante. Zärtlich das schlichte Largo.

„Ysaÿe hat Bachs Musik geliebt und daraufhin seine eigenen Solosonaten geschrieben, die stark an die von Bach erinnern. Durch seine und meine Liebe zu Bach hatte ich schon sehr früh einen guten Zugang zu Ysaÿes Musik“, so Gina Keiko, die mit der „Aurora“-Sonate des großen belgischen Geigers und Komponisten den Tag sanft und strahlend aufgehen lässt, um ihn dann mit einem rustikalen Tanz zu feiern.

Heinrich Wilhelm Ernst, einer der gefeiertsten Geiger des 19. Jhs, schrieb mit dem „Erlkönig“ eines der wenigen großen dramatischen Werke für Violine solo nach Schuberts Lied über Goethes Ballade. „‘Der Erlkönig’ war schon immer eins der Stücke, die mich wegen ihrer Schwierigkeit am meisten fasziniert haben. Ich liebe dieses Stück über alles.“ Dämonisch und wie wahnsinnig muss die Virtuosin den Bogen über die Saiten jagen. „Kreislers Recitativo und Scherzo, übrigens ein Kompliment an Ysaÿe, sowie die Capricen von Winkelman sind einfach coole und humorvolle Stücke,“ so die 19-Jährige, die, nach ihrem Favoriten im Programm gefragt, schmunzelnd antwortet: „Sieben Lieblingsstücke!“

Musikerin

Gina Keiko Friesicke (*2002 Detmold) studiert bei Ulrike-Anima Mathé in Detmold. Meisterkurse, u. a. bei Ana Chumachenco, Midori, Daniel Hope. Teilnahme an der Ishikawa-Sommerakademie in Japan, Meisterschülerin der Akademie des Verbier Festivals. Zahlreiche Preise, u.a. 2017 GWK-Förderpreis.

Programm: Aurora

Eugène Ysaÿe (1858–1931) „Aurora“, Sonate für Violine solo G-Dur, Op. 27 Nr. 5
Joh. Sebastian Bach (1685–1750) Sarabande aus der Partita Nr. 2 d-Moll für Violine solo, BWV 1004
Heinrich Wilhelm Ernst (1814–1865) „Der Erlkönig“, Grand Caprice für Violine allein, op. 26
Joh. Sebastian Bach Largo aus der Violinsonate Nr. 3 C-Dur BWV 1005
Helena Winkelman (*1974) 4 Capricen für Violine Solo (2020)
Joh. Sebastian Bach Andante aus der Sonate Nr. 2 a-Moll für Violine solo, BWV 1003
Fritz Kreisler (1875–1962) Recitativo und Scherzo-Caprice Op. 6

Zeit und Ort

1.10.2021, 20:30 Uhr, Beat Club Greven
Keller der Gaststätte „Goldener Stern”
Martinistr. 2, 48268 Greven

Karten

Einzelkarte 15 €, erm. 11 €
Ermäßigung für GWK-Mitglieder und Beat Club-Mitglieder

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Alte Münsterstr. 23
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