Violetta Khachikyan (Klavier)

Fugenpassion

Vielfältig, abenteuerlich, berührend und poetisch: Violetta Khachikyan legt unter dem Titel „Fugenpassion“, der dem Tagebuch Clara Schumanns entstammt, ein Konzept-Album mit romantischen Fugen vor. Nur die anspruchsvollste musikalische Form, die Fuge, konnte die romantische Sehnsucht nach seelischer Entgrenzung und umfassender Harmonie erfüllen. Ihr Studium gehörte, nach der Wiederentdeckung Bachs, im 19. Jh. zur musikalischen Ausbildung. Die Strenge und Klarheit der Fuge konzentrierte und disziplinierte die Komplexität der Gefühle – und die Fugenform selbst veränderte sich. Das lässt die vielseitige Konzertpianistin, gefeierte Kammermusikpartnerin und Preisträgerin internationaler Wettbewerbe in ihrer „Fugenpassion“ eindrucksvoll nachvollziehen. Beethovens Klaviersonate op. 110 und Francks Prélude, Chorale et Fugue, eins der anspruchsvollsten spätromantischen Werke, gipfeln in einer Fuge, die als Ziel, emotionale Lösung und zusammenfassendes Finale erscheint. Eigenständig sind die Fugen Schumanns und Mendelssohns. Schumann nannte sie „Charakterstücke nur in strengerer Form“, die ihm Gelegenheit zu einer „völlig neuen Art des Komponierens“ boten. Vor jugendlicher Energie, Freiheit und Fantasie sprühen die Fugen Mendelssohns. Hohe Virtuosität erfordert Tanejews Präludium und Fuge. Ist seine musikalische Sprache spätromantisch, so ist die Konstruktion traditionell. Allerdings verändert er die barocke Form von Präludium und Fuge stark, kontrastiert beide Teile stilistisch und macht sie voneinander unabhängig. „Das Paar Präludium und Fuge von Szymanowski bleibt für mich am geheimnisvollsten.“ (Khachikyan) In seiner Fuge gibt es kein „Flüchten“ der Themen, stattdessen Erschöpfung und Sehnsucht, Verlorenheit zwischen den Tonarten. „Die Emotionen“, so Khachikyan, „werden dringlicher als die Form der Fuge, die Fuge wird so die optimale Ausdrucksform der Gefühle.“

Interpretin

Violetta Khachikyan Klavier
www.violettakhachikyan.com

Inhalt

Ludwig van Beethoven (1770–1827)
Klaviersonate Nr. 31 As-Dur op. 110

Felix Mendelssohn (1809–1847)
Fuge cis-Moll MWV U 51 und Fuge Es-Dur MWV U 57

Robert Schumann (1810–1856)
Vier Fugen op. 72

César Franck (1822–1890)
Prélude, Choral et Fugue

Karol Szymanowski (1882–1937)
Präludium und Fuge cis-Moll

Sergei I. Tanejew (1856–1915)
Präludium und Fuge gis-Moll op. 29

Total: 80:45
GWK 147 / 2020

Erscheinungstermin
20.03.2020

Pressestimmen

„Mit ihrem Album ‚Fugenpassion‘ legt Violetta Khachikyan eine ausgesprochen intelligent gestaltete Debüt-CD […] vor. […]  Beethovens Sonate op. 110 in einer wahrhaft vollendeten, höchst poetischen, unbedingt hörenswerten Interpretation. […] César Francks Prelude, Choral et Fugue […] erklingt in einem Farbrausch, ohne jemals die Konturen zu verlieren. […] Sergej Tanejews op. 29 in gis-Moll […] bedarf einer transzendentalen Technik und Violetta Khachikyan hat sie! […] Allen Klavierliebhabern und Freunden anregender Klavierliteratur dringend empfohlen.“ klassik-heute.com

„[…] eine Produktion, die es in sich hat. Nicht nur, weil kaum bekannte Werke wie Karol Szymanowskis Präludium und Fuge cis-Moll […] wahre Kleinodien sind. Sondern weil die Pianistin alles mitbringt, was man für ‚Fugenpassion‘ […] braucht: ein beseeltes Spiel mit den romantischen Farbschattierungen, eine tadellose Technik für die verzwickten Fingerbrecher und schließlich ein tiefes Verständnis für die kontrapunktischen Feinheiten. […] eine sehr ernst zu nehmende Bereicherung des CD-Katalogs.“ Stuttgarter Zeitung