So souverän wie sympathisch ist der Auftritt Sonja Kowolliks, und ihr Spiel wirkt so unaufgesetzt-natürlich und reif, als sei die Musik ihr urwüchsig-primäres Medium der Kommunikation: unerschöpfliches Ausdrucksmittel und Anrede, Herzenssprache, offen und direkt, immer diskret und nobel. Selbstverständlich verfügt die Pianistin über immenses technisches Können. Ihr Klang ist klar und transparent, ihre Phrasierung bezogen auf das jeweilige musikalische Ganze. Dabei ist ihr Gefühl für Rhythmus und Harmonie durch das 21. Jahrhundert geprägt. Aus ihm heraus setzt die Zwanzigjährige die stilistischen Unterschiede der Werke, die sie in ihr schon breites Repertoire aufgenommen hat, intelligent und hochmusikalisch um und gestaltet ihre Musik in ihrer persönlichen Sprache. Diese kommt an, begeistert und bezwingt. Vorbehaltlos nehmen Sonja Kowolliks Ausstrahlung und Intensität für sie ein und ziehen die Hörenden magisch in ihr leidenschaftliches Spiel hinein.

Susanne Schulte, Laudatio GWK-Förderpreis Musik 2021

Künstlerin

*2001 Bottrop
2011–2018 Jungstudentin an der Jugendakademie Münster bei Thomas Reckmann und Prof. Michael Keller
2018–2019 Jungstudentin an der Hochschule für Musik und Tanz Köln bei Prof. Claudio Martínez Mehner und Nina Tichman
Seit 2019 Hochschule für Musik und Tanz Köln bei Prof. Claudio Martínez Mehner und Nina Tichman

Jury

Prof. Aram Badalian, Hochschule für Musik Detmold
Prof. Alexander Hülshoff, Folkwang Universität der Künste, Orchesterzentrum NRW
Alexander Lauer, Domkapellmeister St.-Paulus-Dom, Münster
Prof. Christian Schmitt, Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart
Prof. Annelien Van Wauwe, Königliches Konservatorium Antwerpen, Königliches Konservatorium Den Haag, Musical Arts Madrid
Roman Viazovskiy, GWK-Förderpreis 1997, Internationales Gitarrenfestival Heinsberg
Gerhard Vielhaber, GWK-Förderpreis 2003, Vorarlberger Landeskonservatorium Feldkirch/Österreich