mommenta Münsterland 14.09.2019
Anna Stegmann (Blockflöten), Jorge Jiménez (Fidel, Violine)
14.09.2019
Geheimnisvoll-mythenumwobenes Nachtlicht, das seine Gestalt von Tag zu Tag wandelt; sanft ist der Übergang von einer in eine andere Form. Immer gegenwärtig, doch nach wie vor unerreichbar, zieht der Mond uns Erdgebundene in seinen Bann. Seine Magie, seine Poesie und die unstillbare Sehnsucht, die das Herz zerreißt und die Fantasie auf Himmelsflüge schickt, bevor sie abstürzt in düstere Seelenqual und wieder aufsteigt wie das Gestirn, beschwören Anna Stegmann und Jorge Jiménez musikalisch, in selten zu erlebender Besetzung.
Die GWK-Preisträgerin und international ausgezeichnete Blockflötistin aus Münster lebt in Amsterdam – und ist in der Alten wie in der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts zuhaus. Anna Stegmann ist Dozentin am Royal College in London, ihre Konzerte mit ihrem Ensemble Odyssee und The Royal Wind Music sind weltweit umjubelt. Mit dem katalanischen Violinvirtuosen und Dirigenten Jorge Jimenéz, der in sämtlichen Stilen brilliert und von seiner Homebase London aus mit diversen Ensembles international begeistert, geht sie auf musikalische Mondfahrt.
Inspiriert von den Phasen des uralten Trabanten zaubern die beiden Gefühle und Stimmungen, Grillen und Launen, die mit den Phasen des Mondes korrespondieren, in den intimen Kirchenraum von St. Anna.
Mit verschiedenen Blockflöten, Fidel und Barockvioline präsentieren sie vier Sets, in denen sich mittelalterliche, Renaissance- oder Barockmusik mit modernen Stücken und eingespielten Soundscapes verbindet zu einem einzigen Klangraum. In ihm sind die Epochengrenzen aufgehoben, ist alle Musik im Hier und im Jetzt: Ausdruck des einen, immer sich wandelnden, so einfühlbar nahen wie faszinierend fremden Lebens.
Programm: LUNARIS
Neumond:
Béla Bartók (1881–1945): Stampftanz*, Nr. 3 aus: Rumänische Volkstänze
Georgio Tedde (1958): Austro für Blockflöte solo
Heinr. Ignaz Franz von Biber (1644–1704): Passacaglia für Violine solo
Halbmond:
Hildegard von Bingen (12. Jh.): O Virtus Sapientiae**
Luciano Berio (1925–2003): Gesti für Blockflöte solo
Béla Bartók: Schnelltanz** Nr. 6 aus: Rumänische Volkstänze
Vollmond:
Comtessa de Dia (12. Jh.): A chantar m’er**
Anonymus (14. Jh.): Tre Fontane**
Béla Bartók: Siebenbürgisch
Tarquinio Merula (1595–1665): Canzonetta spirituale sopra la nanna*
Finsternis:
Béla Bartók: Wiegenlied*
Eugène Ysaÿe (1851–1931): Sonate a-Moll, op. 27, Nr. 2 „Obsession“ für Violine solo
Joh. Seb. Bach (1675–1750): Partita Nr. 2 d-Moll, BWV 1004*
Zeit und Ort
19:30 Uhr, Kapelle der Bauerschaft Höpingen
Höpingen 41 | Rosendahl-Darfeld
Die Bürgerstiftung Rosendahl und die Kapellengemeinde St. Anna laden in die Kapelle der Bauerschaft Höpingen ein.
1837 aus dem Material des nahegelegenen Steinbruchs errichtet, wurde die Kapelle 1838 eingeweiht. Innen sticht die spätmittelalterliche Holzplastik der Anna Selbdritt hervor: die Heilige Anna mit ihrer Tochter, der Gottesmutter Maria, und dem Jesuskind. Wer das Bild schnitzte, weiß man nicht. Es soll schon vor dem Dreißigjährigen Krieg (1618–1648), in der Vorgängerkirche am selben Ort, Mittelpunkt der Anna-Verehrung und Wallfahrtsziel gewesen sein. Die St. Anna Kapelle wird heute von dem eigenständigen Kapellenverein ehrenamtlich erhalten und verwaltet.
Die Bürgerstiftung Rosendahl unterstützt soziale und kulturelle Projekte ehrenamtlich engagierter Bürger*innen in Darfeld, Holtwick und Osterwick, den drei Dörfern der Gemeinde. Sie ist ein Gemeinschaftsprojekt aller Rosendahler*innen, die darin Mitverantwortung für die Gestaltung und Förderung des Zusammenlebens übernehmen. Wer will, kann die Stiftung durch ehrenamtliche Mitarbeit, Spenden oder Zustiftungen unterstützen.