EMERGENCE • PLUS DREI

Ausstellung von GWK-Preisträger·innen in Recklinghausen
10.01.2021—28.03.2021

Die zweiteilige Ausstellung EMERGENCE • PLUS DREI öffnet ab Dienstag, 9. März nach vorheriger Anmeldung von Dienstag bis Sonntag, 11 bis 18 Uhr.

Die Anmeldung wird gerne telefonisch von der Kunsthalle Recklinghausen entgegengenommen.
Telefon (02361) 501935

Details und Hinweise zu den Hygienemaßnahmen während der Corona-Pandemie findet Sie auf der Homepage der Kunsthalle Recklinghausen.

Die Ausstellung zeigt unter dem Titel EMERGENCE Arbeiten der aktuellen GWK-Förderpreisträgerin Justyna Janetzek. PLUS DREI ist früheren GWK-Preisträger·innen, die aus Recklinghausen kommen, gewidmet: Danuta Karsten, Katrin Wegemann und Markus Willeke.

Zeit und Ort

09. März 2021 bis 28. März 2021

Kunsthalle Recklinghausen
Große-Perdekamp-Straße 25–27
45657 Recklinghausen

Künstler·innen

Justyna Janetzek
*1986 in Klosterbrück, Polen, 2006-2009 Institut für Kunst der Universität Oppeln, Polen, 2009-2016 Kunstakademie Münster, seit 2010 Studium bei den Professoren Maik und Dirk Löbbert, 2013 Meisterschülerin, 2016 Diplom

Der GWK-Förderpreis Kunst geht in diesem Jahr an die Bildhauerin und Zeichnerin Justyna Janetzek. Die Jury würdigte die Arbeit Janetzeks als reif und eigenständig, durchdacht und, bei aller Reduziertheit, sinnlich höchst gegenwärtig, als handwerklich perfekt und ästhetisch so anspruchsvoll wie ansprechend. Provozierend, immer aber sensibel, greift die 34-Jährige mit ortsspezifischen Skulpturen aus lackiertem Stahlrohr und farbigen Flächen, die wie Zeichnungen im Raum anmuten, in Außen- und Innenräume ein oder sie verzaubert sie irritierend. Egal, ob die Interventionen der Künstlerin real oder für den virtuellen Raum, als Netzprojekt, konzipiert sind oder ob sie auf Farbzeichnungen auf Papier stattfinden, immer setzen sie in den Betrachtenden einen spannungsreichen, offenen Sehprozess in Gang. So werden in der Beschäftigung mit den Arbeiten Janetzeks die Konzepte von Bewegtheit und Starre, Linie und Fläche, Fläche und Raum beweglich und unsere Vorstellungen von fester Gegenständlichkeit, klarer Bedeutung und eindeutigen Bezügen im Raum werden schillernd. Das fasziniert und es geschieht, indem die Betrachtenden sich selber um die Arbeiten Justyna Janetzeks herum bewegen und dabei mit den Objekten zugleich deren Raum wie auch ihre eigene Position und Wahrnehmung reflektieren.
www.justyna-janetzek.de

Danuta Karsten
*1963 Mała Slonca, Polen, 1983–1985 Staatl. Hochschule der Bildenden Künste Gdansk, Polen,
1986–1993 Kunstakademie Düsseldorf, lebt in Recklinghausen

Alltagsmaterial und Allerweltselement: Danuta Karsten hat für ihre Installation transparente Kunststoffschläuche mit menschlicher Atemluft gefüllt und im Ausstellungsraum mit ihnen „gezeichnet“. Die dreidimensionale Zeichnung ist wie durchsichtig, dabei zugleich dicht, oder stabil und fragil, leicht hängt sie im Raum und touchiert den Boden, schon ein leiser Luftzug kann sie bewegen. Wechselndes Tageslicht fällt von außen herein, das Kunstlicht im Raum changiert fast unmerklich. Das spiegeln die Schläuche; Licht und Schatten, Luft und Temperatur spielen mit ihnen. Ein Zauber, der entrückt und zur Kontemplation unserer Lebensmittel und Ressourcen, der natürlichen wie der ästhetischen, einlädt.
www.danutakarsten.com

Katrin Wegemann
*1982 Recklinghausen, 2002–2003 Kunstakademie Münster, 2003–2007 Kunstakademie Düsseldorf, 2005–2006 Accademia di belle arti Lorenzo da Viterbo, Italien, 2007–2008 Kunsthochschule Berlin, lebt in Berlin

Als wären Prozesse eingefroren. Stadien der Mutation von Wesen, die man nicht benennen kann, scheinen sie festzuhalten: Katrin Wegemanns Keramiken wirken organisch, lebendig, doch Abbildungen real existierender Geschöpfe und definierbar sind sie nicht. Man fühlt sich an etwas erinnert, eine Assoziationswelt tut sich auf, frei, beweglich, offen. Wegemann: „Es war für mich, als kreierte ich eine Comicfigur, die dann ihr eigenes Leben, einen eigenen Charakter herausbildet und sich verselbständigt. Es gab Skizzen, aber manchmal ist im Arbeitsprozess aus dem Augenblick heraus Neues entstanden.“
www.katrinwegemann.de

Markus Willeke
*1971 Recklinghausen, 1992–2000 Kunstakademie Münster, lebt in Berlin

Eine Portrait-Reihe von Katzen, nach Fotos auf Aushängen an Bäumen und Straßenlaternen gemalt: Mit „Lost Cat“ zeigt Markus Willeke Bilder nach Fotos vermisster Tiere, die geknipst wurden in glücklicher Zeit. Willeke: „Ich suche im Alltag und auf Reisen nach Motiven, die in der Tradition des Memento Mori stehen und Sterblichkeit, Verlust, Flüchtigkeit behandeln. Mich fasziniert, dass die Fotos der entlaufenen Katzen eigentlich Illusionen sind. Ihnen entspricht keine Realität mehr. Indem ich bei der Umsetzung der Fotos in Malerei die Öl- und Lackfarben stark verflüssige und das Ineinanderlaufen der Farben einkalkuliere, werden die Farben selbst zum entscheidenden Teil des Prozesses des Verschwindens.“
www.markuswilleke.de 

Weitere Informationen zum GWK-Förderpreis Kunst 2020