Jörg Albrecht

Drei Herzen

„Drei Herzen“ ist 2006 bei wallstein erschienen und wurde von der GWK gefördert.

Der Schriftsteller Jörg Albrecht erhielt 2005 den GWK-Förderpreis Literatur.

Jörg Albrechts Debütroman ist ein Parforceritt durch Geschichte und Gegenwart, durch Realität und ihre Spiegelungen – kühn und selbstverständlich, oberflächenversessen und tiefenscharf.

Die Geschwindigkeit, mit der Josh, Pitje, Nora und all die anderen durch die Welt stürmen, kann einen schwindlig machen. Ihre Neugier ist ebenso unbezähmbar wie mitreißend. Alle Oberflächen müssen abgetastet, alles muss im Bild festgehalten werden – freilich nicht 1:1 und schon gar nicht akribisch geordnet für die wohligen Erinnerungen der Enkel. Vor allem gilt es, die Geschwindigkeit der Neuronen im eigenen Kopf mit dem ekstatischen JETZT zu synchronisieren. Was fertig aussieht, ist nur Rohmaterial und muss immerzu neu zusammengesetzt und abgemischt werden. Selbstverständlich werden dabei die 10 goldenen Regeln der Lomographie hochgehalten, ebenso aber Super 8-Filme, Digitalkameras und Fotofixautomaten genutzt sowie alte Fotos durchgeblättert – und unweigerlich taucht die Frage auf, wie das unstillbare Nasenbluten zu erklären ist, das seit über drei Generationen die Familie plagt.
Überall lauern Geschichten: von Lis und ihren Edelweißpiraten in den dreißiger Jahren, von Burkhard und dessen Freunden in den Sechzigern, und schließlich sogar solche aus der eigenen Vergangenheit zwischen Schallplatten, Filmsequenzen und drei schlagenden Herzen. Jörg Albrecht erzählt sie auf eine Weise, wie wir sie noch nicht vernommen haben.

„Der Roman „Drei Herzen“ von Jörg Albrecht ist ein Buch tiefen Misstrauens: gegen Sprache, gegen Bilder, gegen Töne. Viel mehr aber, und das macht dieses Debüt-Roman reizvoll, ist es ein Buch gärender Leidenschaft: für Sprache, für Bilder, für Töne. (…) „Drei Herzen“ ist ein erstaunliches Debüt. (…) Albrecht geht nicht auf Nummer sicher. Sein Roman erzeugt (…) einen Sog – weniger durch die erzählten Geschichten, mehr durch den Rhythmus, Form und Schnelligkeit. „It‘ s cool to be überquick, sagt Pitje.“ Genau, sagt der Rezensent.“ (Ulrich Rüdenauer, Süddeutsche Zeitung)

 

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